Bodenpflege - Was brauchen Pflanzen ?
Jeder Boden ist anders. Nur wenn man seinen Boden kennt, kann man ihn richtig pflegen.
Es gibt Böden, die ohne größere Pflegemaßnahmen einfach locker und damit gut zu durchwurzeln sind, wie Sandböden. Jedoch haben diese auch Nachteile, wie die begrenzte Fähigkeit, Nährstoffe zu speichern. Böden, die jahrelang von Pflanzen bewachsen sind, eine tiefe Durchwurzelung und gesundes Edaphon (die Gemeinschaft nützlicher Tierchen, die den Boden lebendig und fruchtbar machen) aufweisen, sind meist sehr fruchtbar, auch ohne große Pflegemaßnahmen. Nach der "Rodung" werden die im Boden verrottenden Wurzeln in Pflanzennährstoffe umgewandelt, während neue Wurzeln ihren Platz einnehmen können.
Bodenfruchtbarkeit erhöhen - Nährstoffe, Wasser, Luft und Raum zum Wachsen
Die Fähigkeit eines Bodens, Nährstoffe zu speichern, kann vom Gärtner wenig beeinflusst werden. Man kann Ton oder andere Ionenaustauscher einbringen, doch sind sehr große Mengen erforderlich, um nennenswerte Veränderungen zu erzielen. Langsam wirkende Dünger oder Kompost sind hilfreich, um Pflanzen langfristig zu versorgen.
Auch die Fähigkeit, Wasser und Luft zu speichern, lässt sich schwer beeinflussen. Humusaufbau (Vermehrung der organischen Bestandteile eines Bodens) hilft, doch wird dies nur langsam innerhalb einer guten Fruchtfolge erreicht. Der wichtigste Faktor, um magere Böden schnell zu erschließen, ist die Erhöhung der Durchwurzelbarkeit durch Lockerung. Können Wurzeln rasch in die Tiefe vordringen, erschließt sich durch das große Wurzelvolumen ein Vielfaches des ansonsten ungenutzten Bodens. Zudem verbessert tiefe Lockerung die Belüftung, was Bodenlebewesen anregt, die Nährstoffe freisetzen und Böden auf natürliche Weise lockern.
Vor allem Regenwürmer helfen mit ihren tiefen Wohnröhren, Böden zu erschließen. Sie bilden mit ihren Ausscheidungen Ton-Humus-Komplexe, die wesentlich zur Bildung einer guten Krümelstruktur beitragen. Sowohl gute als auch schlechte Böden erhöhen durch tiefe Lockerung ihre Fruchtbarkeit enorm.
Wie erkenne ich, ob mein Boden locker genug ist?
Normalerweise reicht eine Spatenprobe aus: Man sticht mit einem Spaten oder einer Grabegabel in den Boden. Optimal ist es, wenn das Gerät leicht eindringt. Hat man Mühe, die Klinge oder Zinken in den Boden zu stechen, ist der Boden verdichtet und das Wurzelwachstum nur begrenzt möglich.